Training und Wettkämpfe 2000

Training und Wettkämpfe 2001

Training 2002

Wettkämpfe 2002

aktuell

Bozen Marathon 1. April

Hamburg Marathon 21. April

Rennsteig Super-Marathon 25. Mai

Roth Challenge 15. Juli

München Marathon 13. Oktober

27. Januar 2002, In der Spur

Da traute ich mich am 26.1. sogar zum ersten Stadt-Ranglistenlauf am Auensee. Selbiger war noch zugefroren, die Strecke aber frei. Bei vorfrühlingshaftem Wetter (man konnte kurzärmlig laufen) hatten sich über Hundert Sportfreunde eingefunden. Der harte Kern der Leipziger Spitze war aber nicht vollzählig. So konnte ein Gast aus dem Vogtland gewinnen, der mich auf dem 6 Runden- Kurs sogar überrundete. Ich wurde etwa 20., die Ergebnisliste folgt.
Danach noch gemütliches Auslaufen bei Tornalf im Orientierungskurs.


17. Februar 2002, Winterausklang

Ich hatte telefonisch zum Mazda-Lauf in Eilenburg am 16.2.angemeldet um gegen die sächsische Volkssport-Elite angetreten. Bei kaltem aber sonnigen Wetter waren 2 Runden auf Straßenbelag zu laufen. Die Meute hetzte ganz schön los, ich konnte einen guten Mittelplatz halten. Im Ziel wurde mir eine Urkunde mit einer 40 in die Hand gedrückt. In diese Klasse steige ich ja auch bald auf. Bei einem Volkslauf so viele vor mir ins Ziel laufen zu lassen, ist mir aber auch lange nicht passiert. Dabei war ich nicht schlechter als sonst: 38:30 auf 10 Kilometern, viel mehr ist wohl nicht drin.


02. März 2002, Ausgeschlafene Füsse, Cross Duathlon 7/20/3,5

Am letzten Sonntag zum Schlamm-Duathlon am Auensee rausgecrosst. Die Bedingung waren mit Schneetreiben, und aufgeweichten Boden wie erwartet, Temperaturen um 2 Grad. Das zog etwa 80 Teilnehmer an. Die Organisation war in Ordnung, selbst der Hochdruckreiniger funktionierte diesmal. Beim Loslaufen lag ich schon hinten, mit den falschen Schuhen rutschte auf dem Damm mehr als ich lief. Na gut, dachte ich mir, da überholen mich auf dem Rad eben nicht so viele. Es waren aber immer noch genug. Ausgerüstet mit meinem neuen Wheeler Mountain-Bike wollte ich diesmal bei den Jägern dabei sein. Die Strecke spielte aber nicht mit. Der Damm war äußerst weich und rutschig. Es fuhr sich wie auf Schmierseife. Zugegeben, die Stollen meiner Reifen sind nicht sehr profiliert, ich will ja mehr auf der (schlechten) Straße fahren. Dabei hätte ich auch diesmal bleibe sollen, der Wettkampf wurde nichts für mich. Nach der ersten Radrunde war ich schon so durchgeschüttelt, daß ich am liebsten reinfahren wollte. Der Dreck spritzte mir direkt ins Auge und ich mußte schon mehrere Fahrer passieren lassen. Das alles steigerte sich noch auf den nächsten Runden, ich mußte 3 mal absteigen und das Vorder- und Hinterrad vom Schlamm befreien, weil sie einfach festliefen. In der letzten Radrunde überholte mich Rentner Werner Dutschke und die erste Frau. Das wurmte mich nun doch und ich fuhr die Runde mit leicht klemmenden Rädern nach Hause. Auf der abschließenden Laufrunde konnte ich mich gerade noch um 2 Plätze verbessern, um nicht letzter zu werden. Die Startnummer war auch weg, ich mußte die Nummer zurufen.

Am 2.3. dann der traditionelle Messelauf im Mariannenpark. Unter Fernbleiben der M35 Prominenz erreichte ich mit 37:47 min einen guten Mittelplatz.




17. März 2002, Traber-Saison eröffnet

Laufe zur Zeit alle Rennen, bei denen man mich ohne Dopingprobe antreten läßt.

Schön war der Wettkampf am 17.3. auf der Alfred-Rosch-Kampfbahn als Ausscheidungsrennen mit Vorläufen, Halbfinals und Finale. Die Strecken betrugen 1-8-1 km. Ich hatte gegen die fitten Radsportler keine Chance, obwohl ich gleichfalls mit Turnschuhen und Pedalhaken am Rennrad antrat. Meine Grundschnelligkeit ist aber nicht gerade überragend und im Radrennen konnte ich nicht mal ein Hinterrad halten und wurde überrundet. Obwohl ich meinen Vorlauf mit etwa 10 Teilnehmern klar verlor, ließ man mich im Halbfinale nochmal starten. Schönes Wetter und entspannte Atmosphäre ergaben eine gelungene Veranstaltung.
Und ich war eigentlich schon froh, auf der steil ansteigenden Betonbahn nicht hingefallen zu sein.



Bozen Marathon 1. April

Am 1.4. ging es dann nach Bozen zum Südtirol-Marathon. Man konnte sich bis zum letzten Tag anmelden, ein Teilnehmerlimit gab es nicht. Der Lauf fand erst zum 2. Mal in Bozen statt, es kamen 1400 Starter auf Halbmarathon und Marathon zusammen. Das Datum gab natürlich zu Fehlmeldungen und Spekulationen um die Teilnahme von Joschka Fischer, Jörg Haider oder gar Thomas Gottschalk Anlaß.
Ohne Prominentenrummel ging es dann pünktlich ohne großes Gedränge um 10 Uhr los. Ich blieb anfangs an der Seite von Tornalf und Stefan bei einem 6 er Schnitt. Ab Kilometer 6 steigerte ich dann langsam auf 5 Minuten/km, kam zur Hälfte bei 2 Stunden durch, um dann ab km 30 auf 4:30 aufzudrehen. So überholte ich die meiste Zeit und fand keine Mitstreiter.
Bei Kilometer 40 nahm ich dann das Tempo zurück und finishte mit Gleichschnellen ins Ziel. Am Ende kam ich auf eine Zeit von 3:37 Stunden. Den zweiten Teil war ich nur geschwebt, da ließ sich sogar die kalte Dusche hinterher ertragen. Nach der anschließenden Nudelparty, leistete ich mir noch neue Turnschuhe ( die Asics Trainer), die diesmal sogar über 100 DM kosten durften.

Berlin Halbmarathon 7. April



Am 7. April dann noch schnell zum Halbmarathon nach Berlin gedüst. Eigentlich wollte ich wie im Vorjahr mit dem Zug fahren, aber die Züge für das Wochenendticket fahren seit diesem Jahr über Magdeburg nach Berlin, da wäre ich über 4 Stunden untewegs gewesen. der Inter-Connex wäre zu spät in Berlin gewesen und an der falschen Stelle. Der IC kostete hin und zurüch 56 Euro, also trotz schlechtem Öko-Gewissen das Auto nach Berlin gesteuert und neben der Laufstrecke abgestellt. Dann zur Alexanderstraße geschlendert, problemlos die Startunterlagen abgeholt.
Gewarnt vom vorigen Jahr stellte ich mich weiter vorn auf und kam am Start auch gut weg. Von Anfang an schlug ich ein flottes 4er Tempo an und hielt es auch gut durch. Bei nicht zu warmer Witterung und kontrollierten Puls rollte ich im Feld mit. Am Schluß mußte ich mich noch mehrfach überholen lassen, kam aber glücklich bei 1:23:30 ins Ziel. Hochzufrieden konnte ich mir eine eigene Dusche sichern und die größten Bananen raussuchen. Im Festzelt erlebte ich gerade noch die Siegerehrung, die 1 Stunden-Grenze war diesmal nicht gefallen




Hamburg Marathon
Hamburg-Marathon

26. Mai 2002, Rennsteiglauf Super-Marathon

Diesmal hatte ich noch in der Meldefrist gemeldet und erhielt auch eine Startnummer. Nachdem ich erstmal wie im Vorjahr zur Assmann-Halle in Eisenach gedüst war, erhielt ich dort vom Wirt der Sportlerklause den Hinweis, daß diesmal die Anmeldung auf dem Markt stattfand. Also das Auto gewendet und zurück zur Stadtmitte. Am Rathaus waren ein paar Leute versammelt und die Tür stand offen. Eintritt erhielt ich aber nicht, da Ordner die Veranstaltung sicherten und ungeladene Gäste abwiesen. Später erfuhr ich, daß das die Gala-Veranstaltung zum 30. Jubiläum des Rennsteiglaufes war, und da wollte man wohl die Läufer fernhalten. In einem anderen städtischen Haus gab man aber dann bereitwillig die Startunterlagen heraus. Diesmal war der Lauf als Bestandteil einer Ultra-Laufserie sogar als Deutsche Meisterschft im Langstreckenlauf ausgeschrieben und noch mehr Ultra-Läufer als sonst waren gekommen. Untergebracht war man wieder im Gymnasium unweit der Assmann-Halle, die Zimmer mit ca 20 Läufern gut belegt. Meinen Wecker stellte ich auf kurz vor 5, Ausschlafen geht vor Einlaufen. Da ich schon im Vorjahr dabei war, hielt sich die Aufregung bei mir in Grenzen, anders als bei anderen Sportfreunden, die schon ab 3/4 3 keinen Schlaf mehr fanden und die Nachtruhe störten. Mit angezeigter Langsamkeit räumte ich meine Sachen zusammen und meldete mich kurz vor 6 Uhr am Start auf dem Marktplatz. In der Nähe war noch ein Lokal geöffnet, Burschenschaftler mit dunklem Anzug und bunten Käppchen hatten sich hier getroffen und offenbar die Nacht durchgezecht.

Nach Ansprache und (beinah namentlicher) Erwähnung der ausländischen Teilnnehmer macht sich das Feld von ca. 1400 bei milden Frühlingstemperaturen auf den Weg. Die meisten liefen die lange Strecke im kurzen Trikot, ich ebenso, mit Kälte und Schnee war diesjahr nicht zu rechnen. Vorgenommen hatte ich mir ein Tempo von 6 Minuten pro Kilometer, das auf eine Endzeit von 7: 30 Stunden hoffen ließ. Die häufigen Anstiege am Anfang zur hohen Sonne ließen das Vorhaben aber nicht so recht glücken, weil viel gegangen wurde, verlor ich auf den ersten 10 km schon 8 Minuten. Ich hielt Ausschau nach Helge Schroeter-Janssen, den Betreiber von Lauftreff.de, den ich im Vorjahr in der Anfangsphase überholen und ihn in einen kurzen Schwatz verwickeln konnte, fand ihn aber nicht. Da auch keine Pferde auftauchten, galt den Verpflegungsstellen die ungeteilte Aufmerksamkeit. Die waren wieder glänzend besetzt, die Versorgung und Unterstützung konnte sich sehen und schmecken lassen. Nur die ersten Wasserstellen waren etwas überfordert, da die Läufer hier in großen Rudeln ankamen, kam man mit dem Eingießen kaum hinterher. Ich behielt jedoch die Ruhe, da ich mit 3 Kilo Übergewicht lief, konnte ich schon mal einen Verpflegungsstand auslassen. An den Anstiegen ärgerte ich mich dann aber doch, daß leichtere Läufer mühelos an mir vorbeitrippelten. Ich verfiel an solchen Stellen, in langschrittiges Gehen mit heftigem Armeinsatz, konnte mich dabei aber gut erholen und schaffte den Übergang kurz vor der Bergkuppe zum Traben problemlos. Auf dem 2. und 3. 10er Teilstück konnte ich ein paar Minuten gutmachen.
Wie im Vorjahr wollte ich in der ersten Hälfte ankommen, war mir aber wegen der diesjährigen härten Konkurenz aus dem Ultra-Bereich meiner Sache nicht so sicher. Bei 1400 Teilnehmern wäre das so Platz 700, nach etwa 20 Kilometern lag ich nach der (einzigen) Zählung eines Zuschauers jedoch nur auf Platz 913. Also auf den langen Geraden etwas Tempo gemacht und ein paar Plätze gutmachen. Aber im Prinzip liefen alle ein eher gemäßigtes Tempo und einige, die ich im flachen überholte, zogen am Berg wieder an mir vorbei.

Den Inselsberg bei km 25 erlebte man wieder in einer Dunstglocke, aber nicht so kalt, und die Ebertwiese mit ihrem legendären Verpflegungsstand (Würstchen und Haferschleim mit Heidelbeeren) bei km 37,5 km gab Kraft, die Hälfte geschafft und noch keinerlei Probleme. Natürlich nahmen die Kräfte ab, die sanfte Natur verschwimmt zusehend und man konzentriert sich auf die Umstände, die einem das Durchhalten sichern sollen. Also mit den Schuhen war alles in Ordnung, die Vorbereitung zumindest bis zum Hamburg Marathon recht ansprechend. Jedenfalls für die flachen Strecken.

Aber dann immer wieder die Berge. Zwischen km 40 und 50 wollte ich nur ruhig durchlaufen, die Zeit war jetzt nicht mehr so wichtig. Alle 5 Kilometr waren Schilder angebracht, doch nach 45 kam eine Zeitlang nichts. Ich ärgerte mich , daß ich mir den Streckenplan nicht besser angeschaut hatte, hatte nun auch keine zeitliche Orientierung mehr. Inzwischen waren auch Wanderer auf der Strecke unterwegs, die für Läufer gern den Weg freigaben. In der Nähe von Ortschaften oder Ausblicken hatten sich auch einige Zuschauer eingefunden, die die Läufer unterschwenglich anfeuerten. Nach einigen Kilometern der Orientierungslosigkeit und wachsenden Unlust, dann die Gewissheit des Grenzadlers von Oberhof. Hier ging der Halbmarathon los, also mußten die 50 km schon durch sein. Der Schleim mit Milchzusatz und das folgende Schild 55 bauten auf, wer hier nicht aussteigt, läuft durch. Zur Not wird eben gewandert.

Am nächsten Anstieg sowieso, ein Läufer neben mir entkorkte seine Cola-Flasche, die er am Gürtel mitgeführt hatte. Ich riskierte einen kurzen Blick auf das schäumende Getränk. Im gewohnten Alltag eher nicht mein Fall, greife ich bei Läufen bei den angebotenen Erfrischungstellen doch gerne zu. Das legte ich so ungefähr in meinen Blick. Erschrocken bot mir der Nebenmann einen Schluck an. Großzügig lehnte ich ab, konnte mir aber eine bissige Bemerkung zum Sinn des Mitführens von Getränken auf Laufveranstaltungen nicht verkneifen. Er erwiderte, daß ihm die Anordnung der ersten Verpflegungsstellen sonst nicht ausgereicht hätten (irgend eine Begründung mußte er ja finden, warum er sich damit abschleppte). Naja, sagte ich, wenn Du vor mir im Ziel bist, hat es ja auch was gebracht.
Die letzten Zeitvergleiche hatten ergeben, daß ich doch noch unter meiner Vorjahreszeit von 7:38 bleiben konnte und die 7:30 greifbar waren. Leider ging es dann aber doch noch ein wenig zuviel bergauf - und bergab konnte ich wegen sich ankündigenden Wadenkrämpfen keinen Druck mehr machen. Eine hübsche Blondine mit Lauferfahrung, die mich 10 km vor dem Ziel an einem Berg überholte, ließ mich nochmal die Kräfte bündeln und die Schwächen überdecken. Nach einem Führungs-Wechselspiel in unmittelbarer Krampfnähe warf ich mich auf der Zielgeraden nochmal in die Brust. Die 7:30 nur durch einen Blitzkrampf auf der Zielgeraden knapp verpaßt, geschunden, aber zufrieden rückte ich zum Duschen ab. Den Cola-Läufer sah ich wenige Minuten nach mir ins Ziel kommen. Nun gab es aber erst mal Getränke satt. Das Duschen im Extra-Zelt diesmal ohne im knöcheltiefen Duschsud zu waten, nach obligatorischer Bratwurst und Finisher-T-Shirt, wandte ich mich bei einsetzendem leichten Regen zur Bushaltestelle. In Erinnerung hatte ich doch noch die Beschwerde von Helge vom letzten Jahr, der mit dem ersten Bus nicht mitkam und nach Irrfahrt der auswärtigen Busfahrer noch eine Nacht in Eisenach verbringen mußte.

Diesmal ging alles glatt, der Busfahrer kannte sich aus und brachte uns sicher zum Quartier. Ich war ganz schön zerschlagen, fand den Lauf aber wenn auch anstrengend, so doch gelungen und lohnenswert.
Allen Teilnehmern die besten Grüße.


30.5. Silbersee-Lauf

Trotz Grollens, daß man kurz nach dem Rennsteig gleich wieder gehetzt wird, trat ich in Leipzig- Lößnig an. Und daß ich mich für die 20 km einschrieb, bewies, daß ich es diesmal auf die Ranglistenpunkte abgesehen hatte (es gab auch 10 km ohne Punkte). Also mit noch etwas schweren Beinen in der besten Heuschnupfenzeit an die Startlinie gestellt und wie ein Pfeil losgeschossen. Bekanntlich wird der Pfeil auf dem zweiten Stück des Weges langsamer und fällt dann sogar zu Boden, was mir aber erspart blieb. Nicht ersparen konnte ich mir aber eine hochpulsige Plackerei, im eher hinteren Feld über die bekannte Stock- und Steinstrecke. 4:30 er km Zeiten laufend, kam ich bei 1:28 Std ins Ziel und wurde kurz vorher noch von 2 Sportfreunden mit kämpferischerem Endspurt überholt.
Da ich fast in der 2. Hälfte des Feldes einkam, war auch für die Rangliste nichts gewonnen, aber die Schwere endgültig aus den Beinen vertrieben worden.


06. Juni 2002, Stundenlauf Testfeld DHfK

Zum Stundenlauf ging ich schon lieber, der war nicht so lang, so steinig, so grassamig. Dafür gab es wieder starke Konkurenz, Samir und Uwe entlockten mir gleich mein geheimes Laufziel von 15 km, das ich mir heute gestellt hatte. Beide standen im Gegensatz zu mir voll im Training und nahmen den Lauf nur als Baustein zu höherem mit. Noch ehe sich der Rauch des Startschusses verzogen hatte, sah ich mich auch schon aussichtslos abgehängt. Die beiden Ironman-Verrückten zogen los, als gäbe es hier die Quali für Hawaii zu gewinnen. Bei schwülem und regnerischen Wetter, bei dem sich etwa 90 Läufer eingefunden hatten, war ich froh, die Kilometer unter 4 min zu laufen. Obwohl die ehrgeizigen Seriensieger heute nicht am Start waren, kam ich in der Altersklasse nicht unter die besten 3. Vorne drehte Veiko Schröder seine Runden, an Samir war kein rankommen und kurz vor Schluß schoß noch Mario Maron an mir vorbei.
Mit 15,12 km hatte ich aber exakt das gleiche Resultat wie ein Jahr zuvor.

Leider auch die gleichen Nachwirkungen. Die Nacht danach wälzte ich mich von Wadenkrämpfen geplagt im Bett herum. Trotz Ein- und Auslaufens traten diese Beschwerden wie im Vorjahr auf.


21. Juni 2002, Sonnenwendlauf bei Motor Leipzig Nord

Alle Läufe in der Woche fangen in Leipzig 18 Uhr an. Diese Zeit war auch für den Sonnenwendlauf in der Zeitung abgedruckt. Also 17:30 Uhr hin und die Startnummer abgeholt. Gleichzeit wurde ich mit der Information versorgt, daß der Lauf erst um 19 Uhr starten würde. Grummelnd entfernte ich mich von den gutgelaunten Organisatoren und schloß mich zu Hause ein. Nach einer Stunde wieder hin, den Regen im Gepäck. Den ließ ich dann erst mal auf die Zelte an der Mühlwiese niederprasseln, daß sich Läufer und Organisatoren ängstlich in die Umkleidebaracke verzogen. Mit wenigen Minuten ging es nach abregnen des Schauers dann aber los. Hatte ich einen Tag vorher trockene und saubere Kleidung gerade erst an ein Gewitter verloren büßte ich nun mein 2. Paar ein. Ich reagierte darauf mit Leistungsverweigerung und reihte mich in eine Gruppe 40 Minuten-Läufer mit Matthias Huy und Peter Anders ein. Wir zogen trotzig unsere Runden, ohne das Tempo dramatisch zu steigern. Die Strecke war mit Pfützen und die Läufer schließlich mit Spritzern übersäht. Der Regen setzte übrigens erst 18:40 ein, zu der Zeit hätten bei pünktlichen Beginn manche Läufer schon im Ziel sein können, die andren hätten eine angenehme Erfrischung gehabt und die Pfützen hätten auf Spaziergänger und Hundebesitzer lauern können.

22. Juni 2002, Mittelstreckentriathlon in Briesensee bie Lübben (2,2/84/20)

Samir hatte mich dazu überrededet, seiner Meinung ein guter Test 3 Wochen vor Roth. Also am Samstag früh das Rad ins Auto und 2,5 Stunden Landstraße in den Spreewald gegurkt. Gemeldet hatte ich bereits, zum Empfang gab es die Startnummer und um 11 Uhr ging es los. 3 Runden Schwimmen im Briesensee mit zwischenzeitlichen Rauskommen und Transponder abschlagen. Ich meisterte die Teilstrecke mit Schwimmanzug so gut ich konnte, wurde aber leider doch überrundet und dachte kurz daran, doch mit den ersten eben schon nach zwei Runden aufzuhören, schwamm aber dann doch noch brav die 3. Runde. Dann ging es aufs Rad, fein, man bekam wieder Luft. Und anfangs schien es, als würde es nur flach abwärts gehen. Ich legte hohe Gänge auf und fuhr über 30 km/h. Hatte mir Ludwig nicht erzählt er wäre letztes Jahr hier einen 36 er Schnitt gefahren? Aber gab es Rundstrecken, wo es immer abwärts ging - wie war das in Geographie? Da ich nach dem Schwimmen fast letzter war, war auf der Radstrecke nicht viel los. Das beste war noch die Banane, dei ich ausgangs der ersten Runde gereicht bekam. Ich hatte bis auf die Wasserflasche keine Verpflegung mit und genoß die Frucht. Die hinter mir ließ ich nicht vorbei und nach vorn ließ sich auch keiner sehen. Also fuhr ich die beiden Runden für mich allein, spürte aber auf der 2. Runde die Anstiege, die ich mir in der ersten Runde kaum aufgefallen waren jetzt deutlicher. Nach der Hälfte der 2. Runde war dann auch die Kraft zu Ende und ich strampelte mich irgendwie ins Ziel. Nun sollte das Laufen beginnen und das war ja meine Lieblingsdisziplin. Ich ging auch ganz schön forsch an und konnte gleich einige überholen (da man aber auf 5 km Runden lief und es keine Bändchen-Kennzeichnung gab, konnte man nicht feststellen wie viele Runden Vorsprung die anderen vor mir hatten. Der forschen ersten Runde folgten dann 3 schleichende, mit längerem Verweilen am Verpflegungsstand, wo es isotonische Getränke, Cola Wasser, Apfel- und Bananenstücke gab. Die Kilometer schaffte ich jetzt mit Mühe in 5 Minuten und auch mit Überholen war nicht mehr viel los. Gut waren die 2 Verpflegungsstellen pro Runde und die Möglichkeit, sich mit einem Rasensprenger abzuduschen, was ich wegen der Hitze ausnutzte.
Ziemlich geschafft kam ich nach 5:30 Stunden im Ziel an und fiel auf eine Bank. Als ich die Augen wieder öffnen konnte, stand Samir frisch geduscht und umgezogen vor mir und teilte mir mit, daß er jetzt losfahren würde (scheinbar war er schon lange im Ziel und langweilte sich nur). Seinen Radschnitt gab er mit 33 an an, ich war am Ende nicht mal auf 30 gekommen.

Bei der Siegerehrung bewährte sich wieder der Spruch, daß bei einem Triathlon 90 % der Starter so aussehen, als könnten sie das Ding gewinnen, und einer von den restlichen 10 holt es dann. Blasser blonder Junge, höchstens mittelgroß, fehlte bloß noch der Ziegenbart zum Computer-Hacker oder Sandmann.

Gute Veranstaltung, prima Strecken und ordentliche Verpflegung, Organisation klappte gut.
Aber anstrengend!



07. Juli 2002, Leipzig-Triathlon (1,5/40/10 am Kulkwitzer See

 kulke02 Nachdem ich am Vortag bei trüben Wetter und ohne die versprochenen Neoprenanzüge ausprobieren zu können, schon meine Startunterlagen abgeholt hatte, brauchte ich am Sonntag schließlich nur noch zu starten. Mit mir hatten sich ca. 300 Teilnehmer zur olympischen Distanz versammelt, den Anzuglosen nach zu urteilen auch einige Neulinge. Im Wasser gab es natürlich Gedränge, ich hängte mich jedoch schnell an die Fußsohlen eines Vorschwimmers an, der mich ohne Orientierungsschwierigkeiten zur Boje zog. Natürlich schwamm das Hauptfeld vorne weg, aber eine 10er Zeit zur Wende, das ließ hoffen. Auch die zweite Hälfte absolvierte ich im Sog, nur gegen Ende bekam ich Koordinationsschwierigkeiten. Die Hoffnungern erfüllten sich aber, nur 24 min geschwommen, da mußte doch die Strecke verkürzt worden sein. Ich machte mir darüber wenig Gedanken, schnappte mein Rad und wollte aufsitzen. Doch oh weh. Die Kette war rausgesprungen. Während ich sie auf den vorderen Kranz drehte, machte sich ein Helfer an der Gangschaltung zu schaffen, auch da war die Kette rausgesprungen. Wahrscheinlich Sabotage wie bei Jürgen Zäck 2000 in Roth :-). Mit 30 sec Verspätung konnte ich aber aufsitzen und flugs ging es zur nächsten Gruppe vor. Um einen guten Schnitt zu erreichen und mein Ergebnis vom Vorjahr zu toppen, mußte ich in einer schnellen Gruppe mitfahren. Eigentlich ist Windschattenfahren verboten, doch in Leipzig drückt man bei Gruppen ein Auge zu. Ich bekam meine schnellen Radler, die mich, nicht ganz freiwillig, auf einen 34er Schnitt brachten. Ich wäre gerne mehr an die Spitze gegangen, war aber bei Pulsanschlag 160 nicht drin. Jetzt noch die Laufstrecke in 2 Runden meistern und ein paar Plätze gutmachen. Die Hauptkonkurrenten waren mir eh längst enteilt. So sah ich aber noch Lothar Leder und dahinter Ronny Dietz ins Ziel hetzen, als ich mit dem Laufen begann. 38 Minuten später hatte auch ich es geschafft und konnnte das Finisher T-Shirt in Empfang nehmen. Als Verpflegung wurden neben Bananen auch Kuchen und wie immer Schmalz- und Leberwurstbrote gereicht. Die Siegerehrung dann mit Stadtvertreter und Sponor der Verkehrsbetriebe. Die zahlen einem aber immerhin die DTU Tageslizenz und Bahnfahren ist an dem Tag kostenlos. Ich war dafür umweltbewußt mit Rennrad und Rucksack angereist und so ging es auch wieder zurück. Mit Platz 94 war ich unter den ersten Hundert und sogar sehr zufrieden mit der Generalprobe für Roth.


14. Juli 2002, Quelle-Challenge Roth

Nun also im Triathlon-Mekka Roth, von dem man bisher nur staunend gehört hatte, waren doch fast alle großen Namen hier und der 8 Stunden Rekord von Lothar Leder ist auch hier gefallen. Eine Qualifikation hierfür gibt es nicht, man muß sich nur früh genug anmelden. Die Qualifikation für Hawaii ist seit diesem Jahr auch nicht mehr möglich, seitdem der Name Ironman Europe nach Frankfurt/M. abgewandert ist. Den Volkssportlern war es recht, damit fehlten auch die Ehrgeizlinge, die auf einen Start auf der Vulkaninsel scharf waren. Mit kanpp 1000 Startern weniger aber mit Spitzenleuten aus Deutschland, Amerika und Neuseeland ging es für die ersten schon gegen 7 Uhr auf die Strecke.
Schwimmen:
Der Kanal, der hin und zurückzuschwimmen war, war angenehm warm und Wellen gab es auch kaum. Bis zur Hälfte ging es besser als gedacht, auch wenn sich die Strecke zog, zurückzu kamen dann ernste Schwierigkeiten. So lange Distanzen war ich doch nicht gewohnt. Ich wurde laufend überholt, da noch etwa 500 Teilnehmer und die Staffeln nach mir starteten.

Radfahren:
Roth hat wirklich eine schnelle flache Strecke mit gutem Belag. Interessant an der Veranstaltung sind die vielen Zuschauer bzw. interessierte Einwohner und daß durch den Wellenstart immer Fahrer von hinten nachkommen und man zuweilen auch mal vorfahren kann. In der ersten Runde strenge Kontrollen, in der zweiten Runde war dann eher schon Windschattenfahren drin. Die Tour-de-France-Athmosphäre besonders am legendären solarer Berg vor allem auf der ersten Runde, an deren Ende ich von der Spitze überrundet wurde. Die zweite Runde dann in Ruhe zu Ende gefahren. Gegen Ende hatten dann aber auch andere Schwierigkeien.

Laufen:
Wechsel wie im Vorjahr nach 8 Stunden, die Spitze war noch nicht im Ziel. Also die Laufschuhe geschnürt und sehen, welches Tempo sich durchhalten läßt. Bis zum Halbmarathon ließ sich ein Schnitt knapp oberhalb der 5 Minuten halten, dann wurden die Pausen an den Verpflegungspunkten doch länger. Die Versorgung war auch wirklich gut und hilfreich. Auf der Gegengeraden sah ich die weit vor mir liegenden Uwe Dorn und Samir vorbeiziehen, die waren nicht mehr zu holen. Also mit der Zeit vom Vorjahr im Kopf die Kilometer niedergezählt und versucht die Gehpausen an den Verpflegungpunkten kurz zu halten. Bei km 38 ging es dann nochmal durch ein Zuschauerspalier und zur letzten Verpflegung. Die letzten Kilometer wurden dann doch noch zur Schinderei. Sekündlich den Krampf in der Wade erwartend, schlurfte ich durch das Pflaster von Roth. Zum Stadioneinlauf bei noch zahlreichen Zuschauern noch mal zusammennehmen und nicht auf der Laufbahn stehenbleiben - es reichte knapp, ein Schlußspurt war nicht mehr drin. Mit 11:51 also wie geplant 3 Minuten unter der Vorjahreszeit, nun auf zur Vollverpflegung und den kalten Duschen.


01.08. Stundenlauf auf dem DHfK-Testfeld

Ohne erkennbare Form und ohne zuverlässigen Zeitmesser stellte ich mich am Donnerstag dem Rundenkarussel. In meinem seit 3 Wochen vorherrschenden Zuckeltrab war Beides aber auch kaum gefragt. Also fügte ich mich bei warmen schwülen Wetter in mein Schicksal. Vorgenommen hatte ich mir eigentlich 14 Kilometer, schaffte aber durch Hitze und eigene Beschränkung nur 13,9 km.
Das reichte immer noch zu einem unerwarteten 2. Platz in der Altersklasse.
Danach noch Motivationsgespräche mit Tornalf und Frank Geerth geführt, die Herbstmarathons schon fest im Blick.


08.09. Sportscheck-Lauf in Leipzig

Zu bewältigen waren von etwa 500 Läufern 12,7 km auf 3 Runden entlang des Ringes mit Start und Ziel am Marktplatz. Der Lauf war gut organisiert, wie man das von Sport-Scheck erwarten kann. Bemerkenswert ist, daß Nachmeldungen bis 1 Stunde vor Wettkampf ohne zusätzliche Gebühr angenommen wurden. Und das trotz Einsatz von Computern und Zeitchip, die sonst die Meldezeiten verkürzen und die Wartezeit bis zur Siegerehrung verlängern. Es standen sogar noch-T-Shirts (im Startgeld enthalten) Größe M zur Verfügung, wobei man von anderen Veranstaltern kennt, vor allem große (und weite) Exemplare zu bestellen, weil man offenbar eine Rotte Sumo-Kämpfer im Ziel erwartet. Bei schönem Wetter gab der ehemalige Laufgruppenkollege Tschense den Startschuß und das Feld und etwa 200 Läufer vor mir setzten sich in Bewegung. Ich ahmte auch täuschend echt die Laufbewegungen nach, kam aber nicht so gut von der Stelle. Nachdem ich in der ersten Runde noch wichtigtuerisch überholen konnte, ließ ich in der zweiten Runde keuchend eine Minute auf der Strecke und fügte in der 3. Runde noch eine weitere hinzu. Nach 52 Minuten kam ich dann hochroten Kopfes ins Ziel. Meine Vorgaben unter die ersten 100 und 10 der Altersklasse zu kommen, erreichte ich knapp. Es gewann Jacki Heiner vom Triathlonclub Adelsberg- sieh an ein alter Bekannter. Der beklagte sich wie auch andere über die fehlenden Erfrischungen an der Strecke, die bei dem warmen Wetter sicher vielen gut getan hätten. Manch ein Gelegenheitsläufer kam so ganz schön abgekämpft ins Ziel. So wie ich eben.


15.09. Mittelduathlon Vogtland, Falkenstein 15/73/6

Zum Saisonabschluß der Sommersportarten also nochmal nach Falkenstein rausgegondelt. Mit einmal Radfahren am Freitag als Vorbereitung fühlte ich mich gut gerüstet. Der Start und das Ziel war wieder auf dem Marktplatz, was den Teilnehmern einen steilen Anstieg bis hinauf bescherte. Etwa 70 Teilnehmer wurden dann bei spätsommerlichen Wetter auf die Reise geschickt. Es ging aus der Stadt hinaus an der Talsperre vorbei auf die Strecke des Triathlons hoch nach Ellefeld. Ich hängte mich an eine Gruppe dran, wohl wissend, daß die immer langsamer werden würde und ich meine Gelegenheit noch bekam. Auf dem Rückweg konnte ich mich dann auch an die Spitze der Gruppe setzen. So konnte ich mit einem Rückstand von etwa 8 Minuten auf die Spitze aufs Rad wechseln und diesen dort weiter ausbauen. Die verfluchten Berge nahmen mir schon zu Anfang die Kräfte ab und ich mußte viele Fahrer vorüberziehen lassen.
Auf der abschließenden Laufrunde konnte ich dann wieder 2 Leute, die schon mehr am Gehen waren, überholen und etwas Vorsprung vor einem Kontrahenten, den ich vom Geyer-Triathlon 2001 kannte, ins Ziel bringen. Obwohl es nicht regnete gab es wohl einige Ausfälle. Diesmal traf es Ottokar Lehmann und "Speiche" Steffen Dörfer, Frieder Roscher trat auf der langen Strecke gar nicht erst an und bevorzugte den Jedermann.

Jetzt wird das Rennrad erst mal in die Ecke gestellt (wo es schon seit 2 Monaten stand).


22.09. Ranglistenlauf Großpösna/ Oberholz 10 km

Am autofreien Sonntag mit dem Rad raus nach Großpösna gegondelt. Im Meldebüro wurde ich erst einmal angeblafft, weil ich erst gegen 10 Uhr erschien. Dabei ging der Hauptlauf erst 10:30 Uhr los und ab 10 Uhr fanden die Kinderläufe statt, für die ich nicht startberechtigt war. Das Wetter war gut der Untergrund fest, Temperaturen um 14 Grad. Die Masse von ca 100 Läufern galoppierte auch ganz schön los, ich reihte mich in eine Verfolgergruppe ein und konnte das Tempo mithalten. Es ging wahrhaftig durch Wald und Feld, teilweise mußte man hintereinander laufen. Ich lief dicht am Limit und hielt einen Schnitt knapp unter 4 Minuten. Gegen Ende hetzte ich mich noch ganz schön ab um nicht noch überholt zu werden. Die Gruppe im Rücken kam etwa auf Platz 13 ins Ziel. Einige Hauptkonkurenten, die vor zwei Wochen noch vor mir lagen, konnte ich diesmal hinter mir lassen, an einen Ironman vor mir kam ich aber nicht heran.


03.10. Bautzen Duathlon 9/30/3 km

Um am Republikgeburtstag mal wieder an einer Massenveranstaltung teilzunehmen, und das Rennrad endgültig ins trockene zu bekommen, meldete ich mich kurzfristig in Bautzen zum Duathlon an. Eine Anfahrtskizze brauchte es nicht, das ausrichtende Spreebad war gut ausgeschildert und leicht zu finden. Kostenloser Parkplatz ganz nah am Geschehen - Klasse. Hier lief alles noch handgemacht, kein Vergleich zu den durchorganisierten Veranstaltungen größeren Formats.
Dafür waren etwa 120 Sportfreunde zeitig aufgestanden und parkten auch ihre Räder im ausreichend großen Wechselgarten.
Die Wettkampfeinweisung wies auf die anspruchsvolle Laufstrecke hin.
Dann ging es los, wieder einmal fand ich mich nur in der Mitte des Feldes wieder. Die anföänglichen 3 Laufrunden hatten es mit Waldwegen in hügeliger Landschaft ganz schön in sich.
Schuhe gewechselt und aufs Rad. Die ersten 10 km konnte ich mich noch zusammenreißen und bei von hinten vorbeifahrenden Gruppen immer ein Stück dranbleiben. Mit zahlreicher werdenden Anstiegen verging mir dazu die Lust. Auch dieses Jahr hatte ich es wieder nicht geschafft, mir eine ansprechende Radform anzutrainieren. In Vorbereitung des Wettkampfes war ich nur einmal eine 40 km Runde gefahren. Daß das nicht reichte, sah ich an ständig vorbeiziehenden Fahrern. Aber einmal Laufen kam ja noch. Die meisten sah ich jedoch nicht wieder, nur einen jungen Sportfreund, der mit Turnschuhen und Pedalbügeln fuhr und kurz nach mir in den Wechselgarten kam, konnte ich die eingesparte Wechselzeit wieder abnehmen.
Ich kam so als 50. von 80 ins Ziel und bekam dafür ein Stofftier. Danach konnte man duschen (ganz nah und warm) und sich an Schmalzstullen und Kuchen! schadlos halten. Das Wetter war spätsommerlich, die Veranstaltung mit einer Vielzahl von Helfern gut organisiert und machte einfach Spaß.


13.10. München, Medien Marathon

Nachdem der Berg lange gekreißt hatte, wurde München als Herbstmarathon festgelegt. Der Nichtantritt beim Mitteldeutschen Cierpinski-Marathon ließ keine Generalprobe zu. Also nochmal Trainingshandbücher gewälzt und wenigstens für die letzten 4 Wochen ein Alibi-Trainingprogramm zusammengeschustert. Dazu in der Woche vorher wenig gemacht aber etwas bewußter gegessen. Da Orientierungsläufer Tornalf mitfuhr, hatte ich gleich eine Zeitorientierung. Er wollte diesmal die 3:30 knacken und ich wollte sehen, wie weit ich ihn darin unterstützen konnte. Wegen der entscheidenden vorletzten Nacht reisten wir erst am Samstag an und vergruben uns gleich in die Marathonmesse am Olympiagelände. Daß wir in München waren, machte uns der freundliche Parplatzeinweiser klar, dem wir 3 Euro in die Hand drückten Die Ausgabe der Startunterlagen ging problemlos, die besagte Messe lief eher ohne Höhepunkte ab. Hatte Frankfurt im letzten Jahr noch den umstrittenen Dieter Baumann aufgeboten, punktete Berlin mit Sachverständigen, Nationaltrainern und dem Rummel um Japans Takahashi.
Nach dem 10. Mal kommt einem aber auch manches schon bekannt vor. Früher konnte man bei solchen Gelegenheiten günstig Sportsachen einkaufen, hier ließ sich das vermeiden. Nudelparty dann unter dem Stadion-Segeldach, nicht allzu freigiebig aber in Ordnung. Nach eher deftig bayrischem Abendbrot und gespannter Nacht dann am nächsten Früh mit dem Auto zum Stadion. Diesmal zahlte ich die 3 Euro gerne, hatte ich doch das Auto in Reichweite und zur Autobahn nach Nürnberg war es von hier nur ein Stück.

Vorher war aber noch ein Sightseeing- Lauf zu erledigen. Umziehen etwas umständlich in der Leichtathletikhalle und Kleiderabgabe bei hilfsbereiten Jugendlichen. Tornalf tummelte sich noch an den Toiletten, so daß ich mich allein mit etwa 8000 Läufern am Start aufstellte. Kurz vor dem Startschuß noch der Los Ketchup-Song, ist zwar albern, macht aber gute Laune. Da wir uns auf ein 5 Minuten Tempo eingestellt hatten, suchte ich mir gleich den 3:30 Zugläufer und eilte ihm hinterher. Der Start war diesmal auf einer ausreichend breiten Asphalt-Straße, doch es war schwierig, den mit Ballons behangenen drahtigen Zugläufer nicht aus den Augen zu verlieren. Ich stellte mir vor, daß sich nach und nach alle 3:30 Läufer einschließlich Tornalf zu uns gesellen würden. Durchgang erster Kilometer 4:50 und es wurde nicht langsamer. Nach 2 km ließ ich abreißen und mich zurückfallen. Nachdem ich weitere zwei 3:30 Zugläufer passieren ließ entdeckete ich Tornalf. Er war eine Minute nach mir gestartet und hielt sich streng an die 5 Minuten Vorgabe. Nun liefen wir gemeinsam, es ging durch Schwabing und die Leopoldstraße hinunter in die Innenstadt. Am Imex-Kino und Volksbad vorbei bogen wir auf die Rosenheimer Straße ein. Die Zuschauerresonanz war mäßig bis gut ,die Münchner gehen aber nicht extra schauen, wenn sich ein paar Laufverrückte durch die Stadt quälen. Aber ein lustiges Völkchen von Angehörigen oder Anhängern machten doch an den Ränder Stimmung und feuerten an. Wir liefen eine Ostumgehung und bogen in den Englischen Garten ein. Vorher hatten wir uns noch eine 2 Minuten Toilettenpause gegönnt, die unseren Zeitplan etwas ins Schleudern brachte. Noch ließ sich das Tempo halten, auch wenn uns nun noch weitere zwei 3:30 Läufer mit Anhang überholt hatten.

Bei Kilometer 34 wurde dann doch der Schritt schwerer. Die Moral war noch intakt, aber die Phase kennt wohl jeder Langstreckler. Die Beine werden schwer, die Kilometer werden zäher und man sehnt den nächsten Verpflegungsstand herbei. Hinter dem Englischen Garten ging es dann wieder durch Wohngebiete mit guter Zuschauer-Resonanz. Aber wir verloren jetzt doch jeden Kilometer ein paar Sekunden. Auch die Energiedrinks u. a. Red Bull halfen nichts.
Zwei Trümpfe hatte ich aber noch in der Hand. Zum einen zog das nicht mehr so ferne Olympiastadion, zum anderen stand die aktuelle Bestzeit des begleiteten ambitionierten Läufers bei 3: 37, und die sollten doch drin sein. Die Zuschauer wußten auch daß die Läufer auf den letzten Kilometern noch mal besonderen Zuspruch brauchten und machten die Straßen laut und eng.
Tornalf war in automatisierten Schleichschritt verfallen, kämpfte sich aber taüpfer durch ohne ins gehen zu verfallen oder gar stehen zu bleiben. Auch auf der Strecke sah man erstaunlich wenige, die sich wirklich stark quälen mußten, weil sie sich übernommen hatten oder die Wadenkrämpfe kurz vor dem Ziel einsetzten. Das Tempo wurde allmählich sanfter, aber egal, eine neue Bestzeit war drin. Dann endlich tauchten die Umrisse des Olympiageländes auf, nun noch einmal zur Hälfte um das Stadion herum und dann durch den Tunnel hinein. Die Signalbeleuchtung und der Nebel im Tunnel gehörten zur Inszenierung des Zieleinlaufs. Man trat heraus auf die Bahn und hatte es fast geschafft. Die knappe Runde auf der stabilen Tartanbahn war dann etwas zum geniessen. Es waren unglaublich viele Leute im Stadion, das Wetter und die Stimmung gut. Tornalf und ich erreichten gemeinsam das Ziel, mit einer 3:35 er Zeit war die neue Bestzeit geschafft. Die nächsten Stationen hießen Wasserflasche (mehr war nicht auszumachen), Kleiderbeutel, Schwimmhalle und Urkundenausdruck.

Fazit: Sicher ein gelungener Lauf mit Gänsehaut-Feeling zum Schluß. Die Ausrichtung auf Massensportler mit dem Verzicht auf Elite-Läufer geht wohl in Ordnung, die Organisatoren müssen aber aufpassen, daß Sie den Lauf nicht kaputtsparen. Von Meldebestätigung nur perE-Mail über Wasser only im Ziel bis "Wer seine Urkunde will, bitte 20 Minuten anstellen, zugeschickt wird sie nicht", geht auch ein wenig der Spaß verloren.
Man fühlt sich irgenwie ein bißchen wie abgefertigt.


20.10. Halbmarathon in Desden

Nachdem ich den München Marathon sehr gut verkraftet hatte suchte ich noch eine angemessene Freiluftveranstaltung, bei der ich meine in mir zu schlummernd geglaubten Kräfte rauslassen konnte. Gern wäre ich zum Kernberglauf nach Jena gefahren, aber das Gemisch aus angekündigtem Regen, teilweise ausgebuchten Strecken und einem drohendem 27 km Berglauf ließ mich doch nach Dresden umschwenken.
Nach Informationen aus dem Internet hatte man wegen des Hochwassers die Nachmeldegebühr gestrichen oder konnte sie direkt für die Flutopfer spenden. Ich bin zwar ein wohltätiger Mensch, sah aber bei einer Startgebür von 25 Euro für eine hochwassergefährdete Strecke den finanziellen Spielraum ausgereizt. Weil ich erst eine halbe Stunde vor Anpfiff erschien, setzte es einen solchen verbunden mit der Androhung von Startverbot. Aber schließlich erhielt ich noch den Schlafmützenbonus. Hier war wieder alles Handarbeit, das Umkleidezelt voll und eng aber schließlich bekam jeder seine Tasche los und man trollte sich zum Start. Die Aussicht auf einen heiteren lockeren Lauf verdarben mir jedoch zwei Sportfreunde, die sich kurz vor dem Start noch durch die Absperrung drängten. Es handelte sich dabei um die DHfK -Haudegen Uwe Dorn und Samir Choumane, die mir schon den Spaß in Roth etwas verleidet hatten. Gegen Uwe habe ich nichts, er ist meist einen Tick schneller und wir tun uns bei den Läufen gegenseitig nicht weh, bei Samir ist das schon anders. Er schreckt nicht davor zurück, meine zeitweiligen Schwächen auszunutzen und mich bei diversen Laufveranstaltungen schon mal um 5 Minuten abzuhängen. Noch dazu startet er in meiner Altersklasse. Die beiden sind immer motiviert, man kann also auch nicht taktisch laufen. Also gleich vom Start weg die Beine (und den ständig rutschenden Brustgurt) in die Hand genommen und durch die barocke Dresdnener Altstadt gehetzt. Uwe lief schon bald ein ganzes Stück voraus, aber an Samir konnte ich dranbleiben. Tempo klar unter 4 Minuten, wer würde das durchhalten? Ich wollte keinen Heldenlauf eine Woche nach dem Marathon hinlegen, meinetwegen konnte er bolzen, mir sollte ein Schnitt um die 4 Minuten reichen.
Nachdem sich die Gruppen so nach 5 Kilometern eingeteilt hatten, lief es aber doch ganz gut. Im großen Garten, meinem alten Trainingsgebiet, dann ein Wendepunkt mit Möglichkeit das Feld abzuchecken. Marathon und HM Läufer waren zugleich gestartet, die ersteren hielten sich noch etwas zurück. Vor uns lief jedoch Tanja Semjonowa aus Leipzig mit noch einer drahtigen Läuferin, beide Marathon und beide unter 4 min Tempo. Nach der Hälfte der Strecke konnte ich mich bei kritischem Blick auf den Pulsmesser etwas von Samir absetzen und hielt das Tempo mit wenigen Sekunden unter 4 weiter. An den nicht so dicht von Zuschauern gesäumten Straßen hatte man etlich Gruppen blutjunger Cheerleaders aufgefahren, die eingeübte Schrittfolgen vollführten, so viele Footballmanschaften konnte es in Dresden doch gar nicht geben. Die Zuschauer waren wiederum entweder Spaziergänger oder Angehörige der Läufer, bildeten dann in der Altstadt aber ein dichtes Spalier. Auf dem Weg dahin überholte ich dann doch noch die auf Platz 2 liegende Tanja mit Kontrahentin in einer Gruppe von 5 Läufern. Da ich mich ob der gleichmäßigen Tempos moralisch überlegen fühlte, schnautzte ich sie an, gefälligst langsamer zu laufen, sie würden ja jetzt schon zurückfallen. Ich meinte damit, lieber jetzt Kilometer von 4:10 zu laufen als gegen Ende total einzubrechen. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß man das Tempo bei einem Marathon bis zum Schluß durchhält, wenn man von Kilometer 13 -15 schleichend langsamer wird.
Gespannt nach hinten horchend, spielte ich meine Ortskenntnis aus und überholte auf dem Rückweg an der Elbe noch 2 Läufer. Zwischen km 18 und 20 übertrat ich dann doch mal die 4 min Grenze, das Ziel schon vor Augen. Jetzt noch über die Brücke und auf die Zielgerade eingebogen. Etwa 200 m vor mir sah ich Uwe ins Ziel schwinden, der wäre nicht mehr einzuholen gewesen. Aber auch so hatte ich eher unverhofft eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt.
Mit 1: 22: 52 lief ich so schnell wie noch nie! Samir kam etwa 1 Minute später und gratulierte fair.
Nachdem ich die ( als kalt angekündigten) Duschen nicht fand, dafür aber das Auto , brummte ich gutgelaunt zurück nach Leipzig.


16. November Stadtmeisterschaften im Cross, Zentralstadion 9 km

Ich denke gar nicht daran, über diesen Lauf viele Worte zu verlieren.
Erstens war er gar nicht 10 km lang wie angekündigt, zweitens war die Wiese etwas rutschig und drittens hat Samir gegen mich gewonnen.
Aber auch sonst wäre es wohl nichts mit einem Crosslauftitel gewesen. Die Konkurenz in der Altersklasse war wieder recht stark, gewonnen hat aber Detlef Beier aus der AK 45. Es ging über eine wellige Strecke mit z. T. feuchten Rasenbelag. Ich konnte 2 Runden in gebührenden Abstand hinter der 3. Verfolgungsgruppe mithalten, hakte den Lauf dann aber in der 3. Runde ab, als mich die ersten Frauen überholten. Ich lief aber die 5 Runden durch und ließ bei der Gratulation an Samir, der mir fast eine Minute abgenommen hatte, keinen Neid erkennen.